Friedhofskultur im Zeichen der Zeit




Momente weitergeben – 25. März: Dr. Karl Maria Heinz Kunert
Wer kennt Colani - wer Dr. Kunert?
Dr. Kunert ist es, der Autodesign à la Colani möglich machte. Denn erst die von Dr. Kunert entwickelte rahmenlose außenhautbündige Automobilverglasung ermöglichte windschnittige Auto-Karossen mit geschwungenen Glaselementen und großzügigen Panorama-Verglasungen. Mit Dr. Kunert wurde Glas zum konstruktiven Werkstoff im Automobilbau. Die außenhautbündige Autoverglasung und die heizbare Heckscheibe zählen zu den prominentesten seiner zahlreichen Erfindungen.
Die Idee, mittels heizbarer Heckscheibe das Beschlagen des automobilen Rückfensters zu vermeiden, kam Dr. Kunert in den 1960er Jahren: Er besuchte einen Freund auf seinem Wochenendbauernhof. Dort sah er im Schweinestall eine mit Drähten bespannte Glasscheibe als Heizkörper.
Diese Erfindung, die bis heute weltweit Autofahrern das Leben erleichtert, – angemeldet als Arbeitnehmerpatent – hat Kunert weder jene gebührende Bekanntheit noch Reichtum gebracht, wie man es bei solch einer großen Erfindung vermuten würde. Ungeachtet dessen entwickelte er weitere rund 70 Patente. Er setzte seine vielfältigen Talente und akademische Bildung in den unterschiedlichsten Disziplinen ein, um praktische Probleme zu lösen zum Nutzen Vieler.
Als genialer Kopf und omnipotenter Gelehrter teilte er das Schicksal Seinesgleichen: Er war mit seinen Ideen oft seiner Zeit voraus und blieb daher vielfach unverstanden. Dies betrifft insbesondere seine Entwicklungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.
So passt es zu ihm, dass seine Grabstätte auf Melaten die erste in Köln ist, die mit einem QR-Code ausgestattet wurde. Per Smartphone sind so spannende Details aus seinem Leben abrufbar. Heute am 25. März jährt sich sein Geburtstag zum 94. Mal. Dr. Heinz Kunert verstarb 2012. Die Grabstätte befindet sich auf Melaten Feld O 64a/64b.
Friedhofskultur im Zeichen der Zeit
Deutsche Friedhofskultur zählt zum immateriellen Kulturerbe. Als historisches Archiv würdigt die Unesco-Kommission deutsche Friedhöfe für das Gedenken und Trauern im Wandel der Zeit. „Wir sehen uns verantwortlich, diesem Wandel adäquat zu entsprechen und dabei mitzuhelfen Friedhofskultur neu zu beleben“, kommentiert Lutz Pakendorf, geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner: „Daher bieten wir Vorsorgenden und Hinterbliebenen die Möglichkeit, ihre persönlich zusammengestellten Inhalte für Besucher ihrer Grabstätte zu hinterlegen – abrufbar mit einem Smartphone per QR-Code. Denn das Handy ist heutzutage das Medium Nummer Eins.“
Der Service der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner umfasst dabei: Unterstützung bei der Zusammenstellung der Inhalte, Bereitstellung der Technik, Erledigung des behördlichen Genehmigungsverfahrens, Montage des QR-Codes mit Sockel auf der Grabstätte.
„Momente-weitergeben.de, der Name ist Programm“, sagt Pakendorf: „Wenn unser Angebot Zuspruch findet, gewinnt der Friedhof als historisches Archiv an Bedeutung, der Besuchern im wahrsten Sinn des Wortes Zeitfenster in die Vergangenheit eröffnet.“
https://heinz-kunert.momente-weitergeben.de